Endlich Sommer – so eine schöne Zeit für uns und unsere Haustiere! Wir sind viel draußen zum Spielen und haben Freunde zu Besuch. Vielleicht gibt es für dein Haustier einige neue Situationen und auch neue Menschen. Es könnten quirlige Kinder oder ältere Menschen sein, die besondere Bedürfnisse haben, oder andere Situationen, die dein Tier noch nicht kennt.
Wie kannst du dein Haustier auf diese neue Zeit vorbereiten? Hier sind fünf ganz einfache Vorschläge.

Nr. 1: Bestandsaufnahme
Schau dir als Erstes dein Tier einmal genau an. Wie reagiert es auf Fremde? Oder wenn viele Menschen zu Besuch kommen? Wenn dein Hund früher Schwierigkeiten mit neuen oder vielen Menschen hatte, wie hat er dann reagiert? Bist du mit dem Hund und der Situation gut zurechtgekommen? Gib dir bitte selbst eine ehrliche Antwort. Vielleicht ist es für alle die entspannteste Lösung, wenn dein Tier in seiner Kiste oder in einem anderen Raum ist, wenn du viel Besuch im Haus hast.
Schau dir dein Zuhause an: Wo kann sich dein Tier mit Leichtigkeit aufhalten? Vielleicht in der Waschküche, im Gästebad oder sogar in der Garage?
Wenn du einen passenden Platz gefunden hast, richte ihn gemütlich her, so dass dein Tier sich gerne dort aufhält. Fange rechtzeitig an zu üben. Bringe deinen Hund jeden Tag an seinen neuen Platz und verbinde die Übung mit schönen Anreizen, zum Beispiel einem Spielzeug oder Leckerchen, mit denen er sich eine Weile beschäftigen kann.
Lasse das Tier zunächst nur eine kurze Zeit dort und dehne die Zeitspanne dann aus, um es auf deinen Besuch vorzubereiten.
Übe, selbst freudig darüber zu sein, dass dein Hund sich dort aufhalten kann und welche Leichtigkeit das auch für dich kreiert. Dehne deine Energie aus, wenn du deinen Hund auf seinem Platz zurücklässt und nimm ihn energetisch mit, wenn du aus dem Raum gehst. Wenn der Hund anfängt zu jaulen, lasse ihn an seinem Platz, aber bleibe in der Nähe. Dehne dich aus und bleibe in einer glücklichen Energie. Wenn du frustriert bist, wird dein Hund nur noch unglücklicher. Lass den Hund erst wieder heraus, wenn er sich beruhigt hat und einige Zeit ruhig an seinem Platz geblieben ist.

Nr. 2: Mache dich selbst zur Priorität
Wenn du einen separaten Bereich für dein Haustier herrichtest, kannst du dir sicher sein, dass es ihm gut geht. Du kannst dich also entspannen und brauchst dich nicht schuldig zu fühlen, weil dein Tier von dem ganzen Urlaubstrubel „ausgeschlossen“ ist.
Stelle Fragen, beispielsweise folgende:
• Wie können mein Haustier und ich uns noch wohler fühlen?
• Habe ich Bedenken, ob mein Haustier Probleme für die Besucher verursacht?
• Fühle ich mich sicher in Bezug auf das Verhalten meines Tieres?
Damit kannst du mehr Leichtigkeit bekommen.
Bist du bereit, schon jetzt nach einer Lösung zu schauen, anstatt eine Situation zu kreieren, die vielleicht später schwierig wird, insbesondere, wenn du schon weißt, dass dein Tier nicht gerne Besuch bekommt?
Häufig beobachte ich Tierhalter, die sich erst im letzten Moment kümmern oder ihre Bedenken zur Seite schieben: „Ach, das klappt schon mit der Familie!“
Daraus können unangenehme Situationen entstehen, wenn dein Hund jemanden anknurrt oder sogar beißt.

Nr. 3: Behalte Kinder immer im Auge
Insbesondere, wenn kleinere Kinder zu Besuch kommen und dein Hund das nicht gewohnt ist, lasse Kinder und Hunde nie unbeaufsichtigt! Die meisten Kinder merken nicht, wenn der Hund genug hat oder sie warnt, wenn er eine Auszeit braucht.
Dein Hund kann immer mit dabei sein, wenn deine Besucher sich ausruhen oder selbst eine Auszeit nehmen. Solche Zeiten sind hervorragend geeignet, weil alle entspannt sind und ein Auge auf den Hund haben können.

Nr. 4: Vermeide Menschenmengen
Einige Tiere lieben es, mit Menschen zusammen zu sein. Auch wenn das bei deinem Tier der Fall ist, können größere Menschenmengen im Urlaub trotzdem zu viel sein. Meist sind zu solchen Anlässen mehr Menschen mit anderen Energien anwesend, und es geschehen alle möglichen Dinge, die der Hund so nicht kennt und vielleicht nicht einordnen kann.
Du kannst auch im Vorfeld mit deinem Hund an Orte gehen, wo viele Menschen sind, und sein Verhalten beobachten. Nimm ihn mit zum Einkaufen in die Stadt, so dass er sich an viele Menschen gewöhnt, die lachen, reden und ihn streicheln.
Gehe während der Pause an einer Schule vorbei, wo Kinder rennen, spielen und sehr laut sind, und beobachte deinen Hund. Wie reagiert er auf Kinder, die schreien und/oder auf ihn zulaufen? Was tut er, wenn Kinder ihn anfassen möchten?
Bitte andere Menschen, deinen Hund öfter anzufassen, als er es gewohnt ist. Wie findet er das?

Nr. 5: Entferne Reizauslöser
Du kennst dein Tier besser als andere. Wenn dein Hund also sehr gut auf sein Spielzeug aufpasst, sammle alles Spielzeug ein, wenn du Besuch mit Kindern oder anderen Tieren erwartest.
Wie empfindlich reagiert dein Hund um seinen Fressnapf herum? Wäre es besser, ihn hochzustellen, ehe ein Kind oder ein anderes Tier einen unerwarteten Reiz auslöst?
Unmittelbar vor dem Ereignis empfehle ich dir eine Aktivität, die deinen Hund ermüdet, beispielsweise einen langen Spaziergang.
Ich habe früher als Hundeausführerin gearbeitet und erinnere mich an viele Menschen, die mich gebeten haben, einen besonders langen Spaziergang zu machen, ehe sie eine Urlaubsfahrt angetreten haben, damit die Hunde vor der ganzen Aufregung schön müde waren.
Ein letzter Punkt, der auch nicht zu vernachlässigen ist: Informiere deinen Besuch! Ein ruhiger Hund wird selten dazu gereizt, etwas Unerwartetes oder „Schlechtes“ zu tun. Also begrüße deine Gäste weniger überschwänglich und achte darauf, dass der Hund weniger Berührungen, weniger Blickkontakt und weniger direkter Ansprache ausgesetzt ist.
Was braucht es, damit wir alle eine tolle Zeit gemeinsam haben? Schönen Urlaub!

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